Ducati freut sich, den Beginn seiner Elektro-Ära ankündigen zu können: Ab der Saison 2023 wird Ducati der Alleinausrüster für den FIM Enel MotoE World Cup, der Elektroklasse der MotoGP Weltmeisterschaft, sein. Die mit Dorna Sports, dem Veranstalter und Organisator der wichtigsten internationalen Motorrad-Meisterschaften, unterzeichnete Vereinbarung läuft bis 2026 und umfasst somit vier Ausgaben des MotoE World Cup.
Dies ist ein historischer Schritt für den Motorradhersteller aus Borgo Panigale, der mit dem Einstieg in die Elektroklasse der MotoGP-Weltmeisterschaft seiner firmeneigenen Tradition folgt, den Rennsport als Labor für Technologien und Lösungen zu nutzen, die dann für alle Motorradfahrer zugänglich gemacht werden.
„Wir sind sehr stolz, Ducati als neuen Alleinausrüster für den FIM Enel MotoE World Cup bekanntzugeben. Auf Grund der unglaublichen Renngeschichte von Ducati ist es uns eine Ehre, dieses Engagement von einem der bekanntesten Hersteller im Fahrerlager zu verkünden und diese neue Herausforderung gemeinsam anzunehmen.“
Carmelo Ezpeleta, CEO von Dorna Sports
Entwicklung von Know-How und Technologien
Das Ziel ist die Entwicklung von Know-how und Technologien in einer sich ständig weiterentwickelnden Welt, wie es im Bereich der E-Mobilität der Fall ist. Der Rennsport ist für Ducati dabei ein bekanntes Spielfeld. Die Entwicklung im Rennsport ist eine Tradition der in Borgo Panigale ansässigen Firma. Alles begann mit der Ducati 851, die den Weg für sportliche Straßenmotorräder ebnete, indem sie Technologien der Ducati 748 IE verwendete, die 1986 beim Langstreckenrennen in Le Castellet debütierte. Bereits damals fanden Innovationen den Weg vom Rennsport in die Serie, wie der wassergekühlte Zweizylindermotor mit elektrischer Benzineinspritzung, vier Ventilen pro Zylinder und zwei Nockenwellen.
Seitdem fand dieser unendliche Know-how-Transfer seinen Ursprung in der Superbike-Weltmeisterschaft und in der MotoGP. In der Superbike-WM nimmt Ducati seit der ersten Saison im Jahr 1988 teil. In der MotoGP ist Ducati der einzige nicht-japanische Motorradhersteller, der jemals eine Weltmeisterschaft gewonnen hat.
„Wir sind gespannt, was die Zukunft bereithält und werden weiterhin beobachten, wie sich diese Technologie entwickelt und wächst. Das MotoGP-Paddock und die MotoE werden weiterhin für Innovationen stehen und die Evolution in der Motorradindustrie vorantreiben – und gleichzeitig ein unglaubliches Spektakel auf der Rennstrecke schaffen.“
Carmelo Ezpeleta, CEO von Dorna Sports
MotoE World Cup bietet Chancen zur Entwicklung der besten Technologien und Testmethoden für sportliche und leistungsstarke Elektromotorräder
Die Schnittmenge aus Rennsport und Serie wird auch bei den jüngsten und prestigeträchtigsten Produkten des Herstellers aus Borgo Panigale offensichtlich: Der V4-Motor der Panigale ist in seiner gesamten Konstruktionsphilosophie – vom Bohrungs-/Hubverhältnis bis hin zur gegenläufigen Kurbelwelle – strikt von dem Motor abgeleitet, der 2015 in der Desmosedici GP debütierte. Der V4 Granturismo, mit dem die neue Multistrada V4 ausgestattet ist, wurde direkt vom Panigale-Motor abgeleitet. Die gesamte Software für die Fahrzeugsteuerung ist ebenfalls direkt von der im Rennsport entwickelten Software abgeleitet. Ganz zu schweigen vom Bereich der Aerodynamik.
„Ducati ist immer auf die Zukunft ausgerichtet. Jedes Mal, wenn wir eine neue Welt betreten, haben wir die Zielsetzung, das bestmögliche Produkt zu entwickeln.“
Claudio Domenicali, CEO der Ducati Motor Holding
Die aus dem Rennsport stammenden technologischen Lösungen, die auf die Produktpalette übertragen wurden, ermöglichen es Ducati, seinen Enthusiasten extrem leistungsstarke Motorräder mit hohem Fahrspaß anzubieten. Auch der FIM Enel MotoE World Cup wird in dieser Hinsicht keine Ausnahme bilden und dem Unternehmen die Möglichkeit geben, die besten Technologien und Testmethoden für sportliche, leichte und leistungsstarke Elektromotorräder zu entwickeln.
Elektromobilität ist wesentliches Element der angestrebten Strategie
Gleichzeitig bietet die Zugehörigkeit von Ducati zum Volkswagen-Konzern, der die Elektromobilität zu einem wesentlichen Element seiner für 2030 angestrebten Strategie „New Auto“ gemacht hat, die besten Voraussetzungen für einen außergewöhnlichen Know-how-Austausch im Bereich der Elektroantriebe.
Die Bekanntgabe der Vereinbarung erfolgte während einer gemeinsamen Pressekonferenz im Presseraum des Misano World Circuit ‚Marco Simoncelli‘ am Vorabend des Grand Prix Made in Italy und Emilia-Romagna, dem drittletzten Lauf der MotoGP-Weltmeisterschaft 2021.
„Diese Vereinbarung ermöglicht es uns, in einem uns bekannten Feld, wie dem des Rennsports, zu experimentieren. Wir werden daran arbeiten, allen Teilnehmern des FIM Enel MotoE World Cups Elektro-Motorräder zur Verfügung zu stellen, die leistungsstark und leicht sind.“ verspricht Claudio Domenicali, CEO der Ducati Motor Holding.
„Vor allem das Gewicht, ein grundlegendes Element von Sportmotorrädern, wird die größte Herausforderung darstellen. Leichtbau war schon immer ein Teil der DNA von Ducati und dank der Technologie und Chemie der Batterien, die sich schnell weiterentwickeln, sind wir überzeugt, dass wir ein hervorragendes Ergebnis erzielen können. Wir testen unsere Innovationen und unsere zukunftsweisenden technologischen Lösungen auf den Rennstrecken der Welt und stellen den Ducatisti dann spannende und begehrenswerte Produkte zur Verfügung. Ich bin überzeugt, dass wir erneut auf den Erfahrungen aufbauen werden, die wir im Rennsport gemacht haben, um sie zu übertragen und auch auf die Serienmotorräder anzuwenden.“ so Claudio Domenicali, CEO der Ducati Motor Holding weiter.
Erfahrungen im MotoE World Cup werden sich auf die Produktentwicklung bei Ducati auswirken
Dieser erste Schritt von Ducati in die Welt der Elektromotorräder wird sich auch auf die Entwicklung der Produktpalette auswirken. Die wichtigsten Herausforderungen in diesem Bereich sind nach wie vor die Größe, das Gewicht, die Reichweite der Batterien und die Verfügbarkeit von Ladestationen. Die Erfahrung von Ducati im FIM Enel MotoE World Cup wird eine grundlegende Unterstützung für die Produktentwicklung sein, zusammen mit der physiologischen Entwicklung von Technologie und Chemie. Ziel ist es, zu untersuchen, wie man, sobald die Technologie es erlaubt, ein Ducati Elektrofahrzeug herstellen kann, das sportlich, leicht, aufregend und in der Lage ist, alle Enthusiasten zufriedenzustellen.
Ein neues Kapitel im FIM Enel MotoE World Cup ist näher denn je. Und auch ein neues Kapitel von Ducati.
Im Laufe des Jahres 2022 werden verschiedene Veranstaltungen und gemeinsame Momente allen Fans die Möglichkeit geben, die Entwicklung dieses Projekts Schritt für Schritt zu verfolgen.