Intermot 2025 Erfahrungsbericht Eingang Messegelände

INTERMOT 2025 Erfahrungsbericht: Große Bühne, viel Show – wenig Neues

Laute Motoren, strahlende Scheinwerfer und glänzende Bikes – auf der INTERMOT 2025 in Köln wurde Motorrad-Action ganz groß inszeniert. Doch was blieb jenseits der Show an echten Neuerungen hängen?

Ich habe mich ins Getümmel der zweitgrößten Motorradmesse Europas gestürzt und berichte in meinem Intermot 2025 Erfahrungsbericht ehrlich (aber fair), was mich begeistert hat und was nicht.

Die INTERMOT gilt als Leitmesse der Motorrad- und Zweiradbranche im deutschsprachigen Raum. Vom 4. bis 7. Dezember 2025 öffnete sie ihre Tore in der Koelnmesse und bot erneut einen breiten Überblick über neue Motorräder, Zubehör, Touren- und Lifestyleangebote.

Intermot 2025 Eingang Messegelände Fahrbild

Intermot 2025 Erfahrungsbericht: Viel Show, wenig Innovationen

Laute Musik, bunte Lichtshows und ein volles Bühnenprogramm – die INTERMOT 2025 zog alle Register. Doch trotz all des Spektakels suchte man bahnbrechende technische Innovationen vergeblich – eine echte Weltpremiere gab es diesmal nicht. Viele neue Modelle waren bereits im Vorfeld online oder auf der EICMA in Mailand präsentiert worden, der große Aha-Effekt auf der Messe blieb daher aus.

Entsprechend wirkte die Schau in Köln etwas kleiner als früher: Nur zwei Messehallen waren belegt, und manche Lücken füllten verstärkt Zubehöranbieter und Motorrad-Club statt ganz neuer Hersteller. Große Bühne, viel Show, aber inhaltlich eher wenig Neues – dieser erste Eindruck machte sich bereits am Eröffnungstag breit.

INTERMOT 2025 Erfahrungsbericht: Große Marken auf kleiner Fläche

Beinahe alle großen Hersteller gaben sich auf der INTERMOT 2025 die Ehre. Laut offiziellem Schlussbericht waren rund 75 % des Motorradmarkts durch die Aussteller abgedeckt – von BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha über Suzuki und Triumph bis zu Royal Enfield und Norton waren zahlreiche Branchengrößen vor Ort.

Auffällig war auch die wachsende internationale Vielfalt, etwa durch viele Aussteller aus Indien und anderen Ländern. Ihre präsentierten Neuheiten deckten nahezu alle Segmente ab – von Naked Bikes und Tourern über Retro-Maschinen im Heritage-Stil bis hin zu urbaner Mobilität und Elektromodellen. Den ganz großen Wurf suchte man allerdings auch hier vergebens – vieles waren Modellpflegen oder bereits bekannte Serienbikes, echte Überraschungen blieben aus.

Intermot 2025 Kawasaki Ninja Neuheit

Motorräder und Modellvielfalt
In den Hallen reihten sich Motorradhersteller dicht an dicht: Klassiker, Roadster, Tourer, Enduros und auch ein paar Heritage-Bikes — von etablierten Marken bis zu kleineren Nischen. Viele Neuheiten für 2026 waren ausgestellt.

Doch, wie unser INTERMOT 2025 Erfahrungsbericht auch zeigt: Überraschende technologische Innovationen blieben rar. Es dominierte bewährtes Design und bekannte Technik — modernisiert, aber nicht radikal neu. Für echte „Wow“-Momente musste man genau hinschauen.

Zubehör, Tour & Lifestyle
Ein großer Teil der Messefläche gehörte Zubehör-, Bekleidungs- und Reiseausstattern. Von Schutzkleidung über Gepäcksysteme bis zu Lifestyle-Jacken — hier wurde deutlich, dass viele Besucher mit Alltag, Tour und Mobilität zwischen den Saisons leben.

Die Auswahl war umfangreich und hochwertig; für viele Besucher dürften diese „Alltags-Tools“ für Motorrad und Fahrer mindestens so interessant sein wie ein neues Bike.

Creator Day: Die Jugend im Fokus

Eine Neuerung der Messe war der Creator Day samt Creator Lounge, mit dem gezielt ein junges, digitales Publikum angesprochen wurde. Der Plan ging auf: Influencer und „Bikefluencer“ tummelten sich zwischen den Ständen und teilten Eindrücke live mit der Online-Welt. So multiplizierte sich die Reichweite der Messe spürbar.

Nahezu 40 % der privaten Besucher waren tatsächlich unter 30 Jahre alt – ein ungewöhnlich hoher Anteil, der zeigt, wie sehr Formate für die Next Gen hier zündeten. Als älteres Semester musste ich schmunzeln: Zwischen all den Teenagern mit Vlogging-Kameras fühlte ich mich kurz wie auf einem YouTuber-Treffen statt auf einer Motorradmesse. Doch die frische Energie der jungen Szene tat der INTERMOT merklich gut.

Action im PLAYGROUND: Drifts, Stunts und Talkrunden

Laut unserem INTERMOT 2025 Erfahrungsbericht war auch für Adrenalin und Entertainment war ebenfalls gesorgt. Im Außenbereich der Messe verwandelte der INTERMOT PLAYGROUND das Gelände phasenweise in eine Stunt-Arena: Bei Driftshows kreischten die Reifen, waghalsige Stuntfahrer auf Superbikes sprangen über Rampen, und zwischendurch gaben sich Rennsport-Idole bei Talkrunden die Ehre.

Rückblick Intermot 2025 Stuntfahrer

Die Devise lautete „Anfassen und Ausprobieren“ – an vielen Ecken konnten Fans selbst aktiv werden. Ich persönlich ließ es mir nicht nehmen, im Wheelie-Simulator auf einer fixierten BMW einhändig den Vorderreifen gen Himmel zu recken (mit ordentlich Lampenfieber vor den Zuschauern!).

Auch abseits der Showfläche wurde die Szene in ihrer ganzen Bandbreite abgeholt – von glänzend restaurierten Heritage-Bikes bis zur leichten Mittelklasse und den neuesten Elektrozweirädern war alles vertreten. Letztere fristeten zwar eher ein Schattendasein neben all den röhrenden Motoren, aber sie waren da – als leises Versprechen der Zukunft, während auf dem Playground der Geruch von verbranntem Gummi dominierte.

Intermot 2025 Playground

Fazit: Kleine Messe, große Gemeinschaft

Unterm Strich bleibt der Eindruck: Die INTERMOT 2025 mag in Fläche und Neuheiten kleiner ausgefallen sein, doch in puncto Gemeinschaftsgefühl war sie ganz groß. Alte Hasen und junge Wilde kamen in Köln zusammen – ein generationsübergreifender Schulterschluss, der zeigte, dass es bei einer Motorradmesse nicht nur um neue Modelle geht.

Laut und modern am Yamaha-Stand, gemütlich und nostalgisch in der Classic-Ecke – Tradition und Next Gen harmonierten erstaunlich gut unter einem Dach. Die Industrie lieferte die Technik, aber erst die Community machte alles lebendig – das war in jeder Halle und auf jeder Showbühne zu spüren.

Intermot 2025 Bikertreff und Streetbunnies

Mein persönliches Fazit: Auch ohne bahnbrechende Innovation hat sich der Besuch gelohnt. Denn am Ende zählen die gemeinsame Leidenschaft und das direkte Erlebnis mit der Szene mindestens so viel wie die neueste Modellpremiere.

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