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Montag, 16. September 2024
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Touren-Tagebuch: Lass mal schnell nach Dänemark an den Strand fahren

Von Norddeutschland nach Dänemark, mit Taubenschlag und "Moto Festival"

Motorradtour von Flensburg zur Insel Rømø: Ein Abenteuer von Norddeutschland nach Dänemark, von einer Taube fast erschlagen und spontaner Landung auf dem Moto Festival.

Meine Motorradtour beginnt in der Nähe von Flensburg, an der deutsch-dänischen Grenze, und führte mich auf eine atemberaubende Reise durch die malerische Landschaft von Norddeutschland. Doch noch in Deutschland passierte etwas Erschreckendes! Ich fuhr geradeaus auf der Landstraße, vor mir einige Autos, hinter mir einige Autos, nichts Besonderes würdet ihr jetzt sicher denken.

Taubenschlag mit Schrecksekunde

Typisch für den Norden sind kleinere Büsche am Straßenrand, aus dem auch Kamikaze ähnlich diese Taube auf mich zugeschossen kam, sie schoss gegen meinen linken Arm, prallte auf dem Monitor ab, wurde zurück auf meinen Arm gestoßen und dann nach hinten weggeschleudert. Ich drehte meinen Kopf und sah, wie die Taube überall Federn verloren hatte und in der Luft herumgewirbelt wurde.

Kurz musste ich mich fassen, ich bin doch nur 80 km/h gefahren, das Tier hatte jedoch eine solche Kraft entwickelt, dass ich kurz eine Pause brauchte. In einer kleinen Seitenbucht checkte ich erstmal das Display. Glück gehabt, keine Kratzer, nur Federn popelte ich überall heraus.  Aus dem Kühler, unter meinem Helm, im Kragen, diese Taube war überall. Motorrad: Check!

Mein Arm: erstmal ansehen! Auf dem Bild könnt ihr schon erkennen, was ich grob abgewischt habe, alles voller Vogelkot und Dreck. Habt ihr Tipps, wie ich das wieder herausbekomme? Warum ist die auch genau auf den Texil-Teil der Lederkombi aufgekommen und nicht auf das Leder? Wäre wohl zu einfach gewesen.

Aber ich ließ mich nicht aufhalten, ich war das erste Mal auf dieser Strecke unterwegs und wollte unbedingt an den Strand. Also weiter fahren.

Route durch Südjütland: Küstenstraße, kleine Dörfer und weite Felder

Nachdem ich die deutsche Grenze hinter dir gelassen habe, bot mir die Route durch Südjütland eine perfekte Mischung aus Küstenstraßen, kleinen Dörfern und weiten Feldern. Ich fuhr, bis die Tankanzeige aufploppte: Bitte Tanken. „Das wird ja immer besser“ dachte ich mir. Egal, so konnte ich wenigstens noch einmal versuchen, die Kombi sauberzumachen. 

An der Tankstelle angekommen, fühlte ich mich überfordert. Erst zahlen, dann tanken, oder erst tanken dann zahlen? Spontan fragte ich den älteren Dänen neben mir an der Säule, ich glaube, er kannte das schon. „Nur Kreditkarte“ teilte er mir mit. Seufz! Das konnte ja heiter werden. Nach einigen misslungenen Versuchen gelang mir das Tanken doch noch – wieder was dazu gelernt.

Menschen und Geschichten: Von der GS 1250 zum Roller

Da kamen plötzlich zwei Rollerfahrer aus Pinneberg um die Ecke, die ich zuvor überholt hatte, auch die beiden waren überfordert mit dem Tanken. Wir kamen kurz ins Gespräch und ich half mit meiner Kreditkarte aus und tankte die Vespa der Frau. Während sie das Geld heraussuchte, erzählte ihr Mann, dass er zuvor eine BMW GS 1250 hatte, aber in Italien von einem Rollerfahrer abgezogen wurde. Seitdem hat er auch einen Roller. Auch interessant, aber jeder soll das Zweirad fahren, das ihm/ihr gefällt.

Streckenhighlight: Damm-Überquerung

Ein besonderes Highlight auf meinem Weg nach Dänemark war die Überquerung des Rømødæmningen, einem beeindruckenden Damm, der die dänische Insel Rømø mit dem Festland verbindet. Die etwa zehn Kilometer lange Strecke über den Damm bietet eine unvergleichliche Aussicht auf die Nordsee und die Wattenmeerlandschaft. Es war ein wunderschöner Anblick und ich konnte gar nicht anders, als in Ruhe über den Damm zu fahren und den Ausblick zu genießen. Immer wieder sah ich mir die Landschaft an, oder die Biker, die an mir vorbeifuhren.

Motorradtour von Flensburg zur Insel Rømø: Ein Abenteuer von Norddeutschland nach Dänemark mit spontaner Landung auf dem Moto Festival.
Motorradtour von Flensburg zur Insel Rømø: Ein Abenteuer von Norddeutschland nach Dänemark mit spontaner Landung auf dem Moto Festival.

Menschenmassen statt Strandidyll

Auf Rømø angekommen, erwarteten mich theoretisch endlose Strände, die perfekt sind für eine kurze Pause und einen kleinen Spaziergang. Für Motorradfahrer ist Rømø besonders reizvoll, da man hier direkt auf den breiten Sandstränden fahren kann – ein seltenes und aufregendes Erlebnis. Naja, sollte es eigentlich werden.

Schon auf dem Damm sind mir die vielen Oldtimer aufgefallen, die auf der Route unterwegs waren. Nur, dass ich nicht wusste, warum. Angekommen auf dem Parkplatz in Rømø dann erneute Überforderung. Hier waren aus den verschiedensten europäischen Ländern Oldtimer, Mopeds und Menschen unterwegs. Ich war richtig erstaunt und musste mich sehr konzentrieren, bei diesem Verkehr auf dem Parkplatz nirgendwo gegen zufahren oder ein Motorrad umzustoßen.

Auf einmal sah ich ein T-Shirt „Moto Festival Rømø“. Wo bin ich denn spontan gelandet?

Spontan auf dem „Moto Festival Rømø“ gelandet

Das „Moto Festival“ auf der Insel Rømø ist ein jährliches Event, das Motorradfans aus ganz Europa anzieht. Es bietet eine einzigartige Kombination aus Strandfahren, Musik und Gemeinschaft. Besucher können auf den breiten Stränden von Rømø ihre Maschinen testen, an Wettbewerben teilnehmen und abends Livemusik genießen.

Das Festivalgelände ist gut ausgestattet, mit Campingplätzen und Verpflegungsständen, was eine rundum gelungene Erfahrung garantiert. Besonders reizvoll ist die entspannte Atmosphäre, die Rømø bietet, gepaart mit der Begeisterung für Motorräder und Oldtimer Automobile.

Anm. d. Red.: Das Moto Festival Romo auch auf Facebook

Römö Motor Festival 2018. Video: Urlaub auf Römö

Bevor ich mir das Spektakel am Strand ansehen konnte, brauchte ich nach der Stop-and-Go-Fahrt erstmal etwas zu Trinken. 

Es war ein wunderschöner Anblick, überall Motorräder und Oldtimer. Schnell wurde klar, dass ich an diesem Tag wohl nicht dazu kommen würde am Strand Bilder zu machen. Die Promenade war gesperrt und abgesteckt für die „Rennstrecke“ und überall waren Aussteller.

Leider wird immer relativ spät der Termin für das Festival bekannt gegeben, doch nächstes Jahr fahre ich sicher geplant auf die Insel, um mehr vom Event zu sehen und die Shows zu genießen.

Die Rückfahrt war im Vergleich zur Hin-Tour eher langweilig und ohne besondere Vorkommnisse. Endlich zu Hause angekommen, versorgte ich. Meine noch immer schmuddelige Ausrüstung und die Maschine und gönnte mir endlich meinen wohlverdienten Kaffee.

Sehen wir uns nächstes Jahr auf dem „Moto Festival Rømø“? Ich freue mich auf dich!

Liebe Grüße, deine Jule

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