Dienstag, 19. März 2024
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Reiseapotheke für Motorradfahrer – Was muss mit?

Eine Reiseapotheke auf Motorradtour dabei zu haben ist nützlich und beruhigend

Gesundheit ist wichtig, nicht nur zu Hause, sondern auch oder gerade unterwegs und im Urlaub. Für uns Motorradfahrer:innen kann schon ein leichter Infekt die Motorradreise jäh unterbrechen. Schließlich müssen Kopf und Körper im Einklang mit dem Motorrad sein. Eine sorgfältig zusammengestellte Reiseapotheke ist also auch für Motorradfahrer:innen ratsam. In diesem Beitrag findest du eine Checkliste für deine Reiseapotheke. Zudem haben wir dir ein paar nützliche Tipps zusammengestellt, wenn die Reiseapotheke unterwegs ergänzt oder ein Arzt aufgesucht werden muss.

Ein Verbandskasten ist keine Reiseapotheke

Ein fertig gepackter Verbandskasten wie für das Auto*, ist für Motorradfahrer:innen in Deutschland nicht vorgeschrieben in manchen Motorrädern gibt es jedoch sogar einen Platz unter dem Sitz, an dem eine Kraftrad-Verbandtasche* verstaut werden kann. Verbandszeug vom Pflaster bis zur Mullbinde inklusive Verbandsschere und Co. dienen der Ersten Hilfe im Falle kleinerer Verletzungen. Auch für Reisende gibt es bereits fertig gepackte Erste Hilfe Sets* die gut ins Reisegepäck passen. Eine Reiseapotheke hingegen ist eine individuell zusammengestellte Tasche mit wichtigen Medikamenten, die der Bekämpfung von Krankheitserscheinungen dienen, die mit einiger Wahrscheinlichkeit während einer Reise auftreten können.

Eine Reiseapotheke für Motorradfahrer:innen muss effizient sein. Die Reiseapotheke darf nur wenig Platz einnehmen und muss sich, trotz aller platzsparenden Maßnahmen, den individuellen Bedürfnissen des Reisenden anpassen.

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Überlegungen vor der Reise: Wo geht’s hin und was gibt’s nicht vor Ort

  • Apotheken-Infrastruktur: Wer in Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland unterwegs ist, sich auf normalen Straßen bewegt, der wird im Fall der Fälle sicher schnell eine Apotheke finden und kann so nach Bedarf vor Ort Medikamente einkaufen. Was also nicht zwingend schnell zur Hand sein muss und vor Ort gekauft werden kann, darf guten Gewissens zu Hause bleiben.
  • Abseits bekannter Pfade: Du bist Offroad unterwegs, übernachtest an entlegenen Orten und der Weg zur Apotheke könnte auf kurze Sicht eher umständlich werden? Dann sollte alles in die Reiseapotheke, was du schnell zur Hand haben solltest. Um Infektionskrankheiten vorzubeugen, solltest du darauf achten, dass du immer sauberes Trinkwasser dabei hast. Portable Wasserfilter reinigen das Wasser und schützen dich vor Viren und krankheitserregenden Bakterien, wenn der Refill mal aus dem örtlichen Bach kommt.
  • Besondere Medikamente: Du nutzt Präparate, die schon zu Hause nicht jede Apotheke vorrätig hat oder gar rezeptpflichtig sind? Dann solltest du genau kalkulieren, wie viel davon in die Reiseapotheke muss. Innerhalb der EU kann es jedoch ausreichend sein, ein in einem EU-Land ausgestelltes Rezept als Reserve mitzuführen.
  • Reisen außerhalb der EU: Wie sind die hygienischen Standards vor Ort? Wie ist der Zustand des Gesundheitssektors vor Ort? Sind vorsorglich Impfungen empfohlen oder gar vorgeschrieben? Mehr Informationen zu Klima, Einreisebestimmungen, Impfempfehlungen und Tipps für eine länderspezifische Reiseapotheke findest du beim Tropeninstitut. In vielen Fällen ist verunreinigtes Wasser oder Essen Grund für eine Infektion. Wenn du kannst, kaufe abgepackte Lebensmittel und Wasser in Flaschen oder reinige es, z.B. durch abkochen. Wasser kannst du unterwegs auch mit speziellen Mitteln zur Wasserentkeimung in Tabletten oder Pulverform* reinigen, oder du nutzt einen Handwasserfilter.
  • Auslandskrankenversicherung: Um vor Ort nicht nur durch die eigene Reiseapotheke geschützt zu sein, solltest du auch an den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung denken.

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Was muss auf Motorradreise wirklich mit? Wir haben Tipps zur Vorbereitung, Vorsorge und eine Checkliste für deine Motorrad-Reiseapotheke.
Nicht alles muss direkt in die Reiseapotheke. Im europäischen Ausland reicht vielleicht ein Reserverezept.

Die 10 häufigsten Reisekrankheiten und Tipps zur Vorsorge

  1. Magen-Darm-Erkrankungen: Rund 30% der Reisenden werden von Montezumas Rache heimgesucht. Wichtig ist deswegen, immer genügend zu trinken, um ein Austrocknen des Körpers zu verhindern. Wer einer Erkrankung vorbeugen möchte, sollte auf auf das Trinken von Leitungswasser, Eiswürfel und Milchprodukte verzichten oder Trinkwasser filtern.
  2. Schnupfen/Erkältungen: Ebenfalls häufig tritt eine gewöhnliche Erkältung auf. Grund dafür sind meist das ungewohnte Klima oder Klimaanlagen in Hotelzimmern. Wer auf diesen unerwünschte Reisebegleiter verzichten möchten, schaltet über Nacht lieber die Klimaanlage oder den Ventilator aus und nutzt trotz Wärme ein dünnes Laken. Laut einer Faustregel: ca. 6 Grad Temperaturunterschied zwischen warm und kalt sind optimal.
  3. Lebensmittelvergiftung: Ausgelöst durch Salmonellen und Bakterien, in nicht ausreichend gekochtem Fleisch, insbesondere Geflügel, Fisch, Eier und Leitungswasser sowie in warmgehaltene Speisen (z.B. mit Folie abgedeckt), treten klassische Symptome wie Darmkrämpfe, Durchfall, Übelkeit usw. auf. Faustregel: Iss nur, was durchgebraten, durchgekocht und geschält ist und kaufe Wasser aus Flaschen oder filtere es.
  4. Platzwunden, Knochenbrüche und Verstauchungen: Die Zeit im Urlaub wollen viele Reisende nutzen und betätigen sich gerne sportlich. Schnell kommt es zur Selbstüberschätzung und damit zu Platzwunden, Knochenbrüchen und Verstauchungen. Als Motorradfahrer:innen haben wir auf unbekannten Pfaden immer ein erhöhtes Sturzrisiko. Lasst also niemals die Schutzkleidung weg, auch wenn es heiß wird! Wer zusätzlich noch weitere sportliche Aktivitäten plant, sollte sich auch bei höheren Temperaturen gut aufwärmen und dehnen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
  5. Reisekrankheit: Mit der Fähre schnell mal übersetzen und plötzlich hängt der Magen durch? Die Reise- oder auch Seekrankheit tritt besonders häufig bei Schiffsfahrten auf, aber auch im Bus, Auto oder Flugzeug werden viele reisekrank. Symptome sind oft Müdigkeit, häufiges Gähnen und Kopfschmerzen, die dann in Übelkeit und Erbrechen münden. Aufregung oder Angst verstärken die Symptome. Wenn du weißt, dass dein Körper hier sensibel reagiert, oder erste Symptome auftreten, suche dir den richtigen Platz. Augen geradeaus in Fahrtrichtung, frische Luft und den Horizont im Blick, helfen dem Körper sein Gleichgewicht wieder zu finden. Im Flugzeug spürt man Schwankungen übrigens am wenigsten auf den Plätzen über den Tragflächen. Hilft das alles nichts, solltest du Reisetabletten* dabei haben.
  6. Sonnenbrand: Pack die Badehose ein – und vergiss die Sonnencreme* nicht! Die Haut ist unser größtes Organ und kann in besonders intensiver Sonne schnell verbrennen. Ein entsprechender Sonnenschutzfaktor ist in südlicheren Gegenden extrem wichtig. Zwischendurch solltest du auch immer wieder nachcremen, also steck die Sonnencreme nicht zu tief in ein Motorradgepäck. Zwischen den Tourenetappen in die Sonne legen um zu bräunen ist verlockend, doch gerade in der Mittagssonne steigert das das Risiko für Sonnenbrand und Hautkrebs. Sicherer und intensiver bräunt man sich im Schatten, auch wenn es etwas länger dauert.
  7. Allergien: Allergien oder allergische Reaktionen können einem den Urlaub ordentlich verderben und ernsthafte gesundheitlich Folgen haben. Am besten erkundigst du dich, ob es in deinem Reiseland besondere Allergieauslöser gibt, man kann auch die präferierte Reisezeit danach ausrichten und Reaktionen umgehen. Für den Notfall solltest du auch Medikamente dagegen* bei dir haben.
  8. Sonnenstich: Einen Sonnenstich holst du dir bei starker direkter Sonneneinstrahlung auf den Kopf und durch erheblichen Flüssigkeitsverlust. Bemerkbar macht sich der Sonnenstich u.a. mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. entsteht durch direkte und starke Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf oder erheblichen Flüssigkeitsverlust. Vorbeugen kannst du einen Sonnenstich, indem du die Sonneneinstrahlung speziell auf den Kopf begrenzt z.B. mit einer entsprechenden Kopfbedeckung und dich ausreichend mit Flüssigkeit versorgst. Wenn es doch mal soweit ist, weil du eine lange Fährfahrt gemacht hast und keinen Hut zur Hand hattest, leg dich auf keinen Fall schlafen. Ein Sonnenstich kann zu Bewusstlosigkeit führen. Viel Flüssigkeit, kühle Räume, aufrechte Körperhaltung und kühle Umschläge (z.B. nasse Handtücher) und ggf. Schmerzmittel* sollten schnell ihre Wirkung zeigen. Tut es das nicht solltest du den Notruf wählen. Unsere Notruf Quick-Tipps findest du in den Story Highlights auf Instagram
  9. Insektenstiche: Klingt banal, doch Insektenstiche machen der Haut zu schaffen und können zu fiesen allergischen Reaktionen führen. Anders als zu Hause, werden durch Insektenstiche auch andere Keime in die kleinen Wunden geraten. Wie immer ist Vorsorge besser als Nachsorge, also am besten Insektenschutz* in die Reiseapotheke packen und ggf. Wunden die durch Insektenstiche entstanden sind desinfizieren*.
  10. Verletzungen durch Verkehrsunfälle: Verkehrsunfälle sind leider nicht vorhersehbar und können auch im Urlaub passieren. Wer sich auf die Gegebenheiten vor Ort einstellen will, kann sich vor Reisebeginn über die regionalen Verkehrsbedingungen und Fahrgewohnheiten informieren. So gibt es eventuell weniger unangenehme Überraschungen.

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Medikamente auf Reisen: vom richtigen Transport bis zum Einkauf vor Ort

Empfindliche Medikamente müssen richtig transportiert werden. Manche Arzneimittel, zum Beispiel Insulin, sind hitze- und kälteempfindlich und müssen dementsprechend gelagert werden. Für andere Medikamente wiederum (z.B. starke verschreibungspflichtige Schmerzmittel gegen Migräne) sollte man vor Abreise unbedingt die Einfuhrbestimmungen des Ziellandes prüfen und gegebenenfalls eine Bescheinigung des Arztes mit sich führen. Denn diese können unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Die Bescheinigung sollte möglichst auf Englisch sein und Angaben zu Medikamentendosen, den einzelnen Wirkstoffen des Medikaments und der Reisedauer enthalten. Die Bescheinigung muss in Deutschland anschließend noch von der obersten Landesgesundheitsbehörde (oder einer von ihr beauftragten Stelle) beglaubigt werden.

Vorsicht beim Kauf von Medikamenten im Ausland. Die WHO schätzt, dass bis zu 30% der angebotenen Medikamente in Ländern Afrikas, Südostasiens und Lateinamerikas minderwertig oder gar gefälscht sind. Impfstoffe, die in diesen Ländern teilweise ohne Kühlung angeboten werden, sind wirkungslos (z.B. gegen Tollwut).

Checkliste für die Reiseapotheke:

**Diese Checkliste ist eine Packhilfe und dient der Orientierung hinsichtlich üblicher Beschwerden, die auf Reisen, ob mit dem Motorrad oder anderswie, auftreten können. Wenn du weißt, dass du andere Mittel häufiger brauchst, passe die Liste deinen Bedürfnissen an.

Was muss auf Motorradreise wirklich mit? Wir haben Tipps zur Vorbereitung, Vorsorge und eine Checkliste für deine Motorrad-Reiseapotheke.
Ergänzung für die Reiseapotheke. Mit der ADAC Medical App hast du Zugriff auf Apotheken in deiner Nähe und telemedizinische Beratung. Quelle: ADAC

Apotheke und ärztliche Beratung für die Hosentasche

Ganz praktisch kann es auf Reisen sein, als Ergänzung zur Reiseapotheke die Online-Apotheke oder ärztliche Beratung in der Hosentasche zu haben. Im Oktober startete der ADAC die ADAC Medical App, mit der du nun auch Medikamente bestellen kannst. In Kooperation mit IhreApotheken.de kannst du in der App deine Wunschapotheke auswählen und Medikamente innerhalb Deutschlands liefern lassen. Das klappt mit rezeptfreien Produkten und du kannst Rezepte und E-Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente digital einlösen. Die Lieferung wird entweder per Botendienst direkt nach Hause gebracht oder steht innerhalb kurzer Zeit in der gewählten Apotheke zur Abholung bereit – in der Regel noch am selben Tag. Der neue Online-Service ist für alle kostenfrei.

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Neben dem Apothekenservice stehen dir als ADAC Premium-Mitglied und Inhaber der ADAC Auslandskranken-Versicherung bei Reisen im Ausland über die App Zugang zu telemedizinischer Beratung und Behandlung mit deutschsprachigen Ärztinnen und Ärzten. Gesundheitsfragen im Urlaub können so rund um die Uhr ohne lästige Anfahrts- und Wartezeiten beantwortet werden, wenn ein Arztbesuch an Ort und Stelle nicht unbedingt erforderlich oder möglich ist. Bisher wurde die App hierfür bereits über 200.000 Mal heruntergeladen.

Welche Erfahrungen hast du auf Reisen gemacht? Was darf in deiner Reiseapotheke auf keinen Fall fehlen?

Schreib uns deine Erfahrungen und Tipps zum Thema Reiseapotheke in die Kommentare.

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Nika
Nikahttps://sherides.de/ueber-uns
Seit ihrer Jugend ist SHE RIDES Gründerin Annika, für Freunde auch Nika, Zweirad-Enthusiastin. Mit ihrer Royal Enfield und Motorradhund Mila im Gepäck startet sie mit SHE RIDES in neue Abenteuer.

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