Dienstag, 19. März 2024
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Sandra: Ein Faible für stürmische Liebhaber und Motorräder

Kurzprofil

Name: „Sunny“ Sandra | Alter: Forever 29 | Heimat: Wien, Österreich | Beruf: Angestellte in systemrelevanter Infrastruktur für Energie (Bereich Beschwerdemanagement und Nachhaltigkeitsmanagement)

Wie bist du zum Motorradfahren gekommen?

Eine gute und wichtige Frage! Da muss ich ein wenig ausholen. In meinem Heimatort gab es, seit ich mich erinnern kann (bis ich etwa 8 war) ein jährliches Motorrad-Treffen übers ganze Wochenende – inklusive Essen, Merchandise, Livemusik, Motorradvorführungen. Das nicht mal 1.000 Einwohner zählende Örtchen wuchs dabei auf ein Vielfaches an. Am Spielplatz führte die Anreiseroute vorbei – und natürlich hing ich mit vielen andren Kindern am Zaun und habe fleißig gewunken, wenn alle möglichen Arten von Motorrädern vorbeigeknattert sind. Das hat mich schon sehr fasziniert! So laut – so cool – sooooooo viel Metall und Leder.

Als ich dann so gut 10 Jahre alt war, war ich im Freibad und konnte beobachten, wie zwei junge Männer, ich würde sie rückblickend auf 20-25 schätzen, sich schweißnass aus Lederkombis geschält haben. Ich glaube, sie sind dann noch direkt mit Shorts ins Becken gesprungen – es war auch echt verdammt heiß! Also das Wetter! Obwohl, das waren schon zwei sportliche Kerle – aber lebhafter als diese Luxuskörper ist mir in Erinnerung geblieben, als wir nach Badeschluss am Parkplatz standen, neben den Motorradfahrern. Eine grüne Kawa und eine blau-weiße Suzi am Start – beides natürlich Supersportler. Wahrscheinlich, weil wir so gestarrt haben, oder weil sie damals meine Mutter anbaggern wollten, durften wir näher ran und mal am Gashahn drehen. Vroomvroom! Aber hallo!

Sandra war schon als Kind vernarrt in Motorräder. Den Traum vom Motorradführerschein erfüllte sie sich mit stürmischer Begeisterung für "Mike".
Traum erfüllt! Sandra mit ihrem geliebten Bike „Mike“.

Wie man sieht, haben mich Motorräder seit jeher immer begleitet, obwohl meine Mutter mir mindestens genau so lange verboten hat selbst zu fahren. Nicht mal auf ein Mofa durfte ich und ich bin aus einem echt kleinen Kaff – da fuhr nicht mal durchgehend unter der Woche alle Stunde ein Bus! So war das nämlich! Da ich dafür aber ein altes Auto bekommen habe, als ich dann 18 war, war es auch wieder „gut“. 

2020 habe ich dann meine Mutter zu mir nach Wien geholt und war täglich bei ihr, denn es ging ihr gesundheitlich nicht mehr so gut. Das Schicksal wollte, dass der Weg zwischen unserer beider Wohnungen an einer Fahrschule vorbei führte – und im Winter 2020/2021 bin ich aus einer Laune heraus kurz vor Sperrstunde in diese hineingegangen. Motorrad will ich fahren! 125er? A2? A? Naja – wenn dann ordentlich? Also: A! Zack – und angemeldet! Lange Rede, kurzer Sinn: Im Mai 2021 hatte ich den Motorradführerschein nach einigen Hürden in der Tasche. Im Juni 2021 habe ich mir Mike – mein Bike – zugelegt!

Es hat sich mein Motto also wieder bestätigt: Nur wer wagt gewinnt.

Was bedeutet Motorradfahren für dich?

Oh, wo fange ich da nur an?! Freiheit. Ungebundenheit. Sein. Keine Sorgen. Spaß. Herausforderungen. Natur. Familie. Freunde. Sehnsucht. Auch ein bisschen Schmerz – aber auch Wachstum!

Welches Motorrad fährst du? Warum hast du diese Maschine gewählt?

Ich fahre eine Honda CB 600 F 2013 (Hornet) in Pearl Pacific Blue mit Gold – alles original (ausgenommen Auspuff – habe das Original zwar, habe aber einen BOS montiert).

Ehrlich gesagt bin ich bei der Auswahl relativ nüchtern rangegangen. Ich habe eine Liste gemacht und dabei alle Motorräder draufgeschrieben, die ich optisch gut finde. Dann habe ich alle ohne ABS gestrichen (das war für mich ein „Muss“), dann alle, die meinen finanziellen Rahmen gesprengt hätten. Übrig geblieben sind dann in etwa 10 Motorräder. Nach diesen habe ich dann diverse Gebraucht-Kauf-Websites durchsucht und bin dann, ich glaube vier, probegefahren. Nachdem die Honda CBR 600 F dann leider nichts für meine Handgelenke war, habe ich eine CB 600 F ausprobiert und mich instant verliebt! Allerdings hatte der Verkauf dann aus unterschiedlichen Gründen nicht geklappt. Geknickt stand ich also ohne Motorrad da – bis ich „Mike“ entdeckte. 1,5-2 Stunden Anfahrt. Aber egal. Ich ins Auto – hin – Probefahrt – und mich erstmal beim Absteigen hingepackt, weil in ein Loch gestiegen. Tja. War nichts kaputt, außer mein Ego, mein Fuß (geprellt) und mein Schienbein (geschwollen und aufgeplatzt). Aber ich wollte das Motorrad trotzdem, denn die Fahrt war super gewesen und ich habe ein Faible für stürmische Liebhaber, also hat das schon gepasst!

Wenn Geld und Platz keine Rolle spielt, was steht in deiner Garage?

  • Honda CBR 900 F (1999) und zwar in der Lackierung gelb-türkis! Ich liebe es einfach!
  • Eine Triumph Bonneville T120: Silver Ice, Storm Grey/Baja Orange! Sieht doch einfach geil aus?!
  • Eine Puch so aus den 50ern – das hat einfach Stil.
  • Eine BMW R 18 in schwarz! Weil sieht schon cool aus!
  • Und nicht zu vergessen eine Husqvarna 701 für den Spaß im Gelände.

Ich könnte jetzt noch eine paar Autos auflisten, aber das würde die Liste wohl sprengen.

Mit welcher Ausrüstung fährst du am liebsten?

  • Helm: Scorpion Exo-1400 Air Fortuna (weiß/blau)* – sitzt für mich gut und in heller Farbe ist die Temperatur auch nur halb so schlimm. Für mich ist auch das Windgeräusch passabel.
  • Schuhe: Vanucci VTB 21 Touring Stiefel* – sind erstaunlich bequem (man kann also auch gut einen Tag darin aushalten und herumgehen), passen auf meinen breiten Fuß und der Schaft endet unter meinen dicken Waden
  • Kombi: Textil Büse (glaube es ist die Highland-Kombi*) – hat Lüftungsschlitze, ist regendicht und spielt von „draußen ist es schei*kalt“ bis zu „30 Grad? Bäh!“ alle Stückerln
  • Funktionsunterwäsche: Vanucci RVX-Light* – für mich ist Funktionsunterwäsche ein „Muss“ und die RVX-Light das Beste, wenn es um heiße Tage geht. Meine liebste wärmende Wäsche ist von ODLO*. Mein Tipp ist hier ist, sich generell auch in Mountainbiker/Outdoor-Shops umzusehen. Muss hier nichts spezielles von Motorrad-Marken sein.

Was war deine bisher größte Herausforderung? Wie hast du sie gemeistert und hat das dein Motorrad-Leben beeinflusst?

Oh, das ist schwer zu sagen. Da ich noch nicht wirklich lange Fahre – und man bekanntlich nie aus lernt – meistere ich bei nahezu jeder Fahrt noch kleine und größere Herausforderungen. Die Größte war es aber wohl, als es mir das Hinterrad auf einem Stück Schotter weggezogen hatte, als ich mit einer Gruppe (glaube, wir waren 7) unterwegs war. Ich hatte mich sehr erschrocken und wäre am liebsten abgestiegen. Helm runter, losheulen und mit dem Taxi nachhause fahren. Da wir aber in der Gruppe unterwegs waren, war nicht viel mit Anhalten. Bin dann gefahren wie auf rohen Eiern und natürlich auch bisschen „abgerissen“. Daher wurde dann recht bald eine Pause gemacht – und ich durfte erstmal atmen und erzählen. Ich habe dann relativ lange gebraucht, nicht gleich Panik zu schieben, wenn ein Kiesel auf der Straße lag.

Letzte Woche bin ich eine schmale, mit Spurrinnen gespickte Schotterstraße durch einen Wald gefahren. Mit Rutschern, auf die ich allerdings gefasst war, und ich hatte sehr viel Spaß dabei. Die Blockade „WAHHHH! SCHOTTER!“ ist also gelöst! Es hat sich mein Motto also wieder bestätigt: Nur wer wagt gewinnt. Und im Bezug aufs Motorrad: Visier runter, Oberkörper vor, Knie an den Tank, atmen – und los gehts!

die Fahrt war super gewesen und ich habe ein Faible für stürmische Liebhaber, also hat das schon gepasst!

Wie vereinbarst du das Familienleben mit deiner Motorradleidenschaft?

Tatsächlich hatte ich hier ein paar Gedanken, obwohl ich keine Kinder habe. Aber meine Mutter ist auf Pflege angewiesen und mein Partner, der sich weigert selbst auf ein Bike zu steigen, bekam schon so relativ wenig Zeit von bzw. mit mir, da ich auch sehr viel gearbeitet habe und immer noch arbeite. Ich kann dazu nur empfehlen: sprecht miteinander. Ich „darf“ mir jetzt auch bewusst ganze Tage für mich nehmen. Mein Partner kümmert sich dann um Haushalt und Besuche bei meiner Mutter. In diesen Stunden bin ich wirklich frei, körperlich und im Kopf, und kann dann wieder voll und ganz für Freunde, Familie und Beruf da sein. Meine Leidenschaft ist also eine Win-Win-Situation für alle!

Was darf auf einer Motorradtour für dich nicht fehlen?

Zeit. Wann immer ich fahre, habe ich an diesem Tag keine Termine mehr. Ich fahre wohin und so lange ich will. Das ist mir wichtig. Wobei, ein Tank, der nie leer wird, wäre auch nicht schlecht! 

Fährst du lieber allein oder in einer Gruppe Motorrad?

Gemischt. Meistens fahre ich mit einem Kollegen und Freund. Ab und an auch in einer kleineren Gruppe oder alleine. Man muss sich nicht (nach vielen) anderen richten – man fährt mehr oder weniger, wohin man will und hält, wann es passt.

Ich bin auch schon mit rund 40 Leuten gefahren, das war aber so gar nichts für mich. Zum Einem war es recht eintönig mit 80 km/h auf der Bundesstraße zu fahren, zum Anderen sehr anstrengend, weil ich das Gefühl hatte, ich muss auf alle achten, vor mir, hinter mir, die Guides, die Blocker und ich kannte nur den Fahrer hinter mir.

Was war dein schönstes Motorrad-Erlebnis?

Das war bis jetzt ganz klar mein Motorradurlaub im Salzburger Land. Vor allem der Moment, als wir am Gosausee gehalten haben. Es waren kaum Menschen da, das Wetter zuerst so lala, dann schöner und ich konnte in dem Moment einfach sein und das habe ich gebraucht. Weg von allen Sorgen und Pflichten.

Meine Leidenschaft ist also eine Win-Win-Situation für alle!

Sandra war schon als Kind vernarrt in Motorräder. Den Traum vom Motorradführerschein erfüllte sie sich mit stürmischer Begeisterung für "Mike".
Mit ihm fing alles an. Sandras „stürmischer Liebhaber“ auf zwei Rädern.

Von welcher Motorradtour träumst du und was reizt dich an dieser Tour?

Tatsächlich würde ich gerne eine Runde über Italien/Südtirol, die Schweiz, Frankreich und Deutschland zurück machen. Ich liebe die Landschaft und auch die Mentalität, die Menschen (bis auf die Franzosen – da bin ich ein gebranntes Kind).

Wobei auch Kanada so seinen Reiz hat, besonders der Westen. Aber da spielen die Finanzen wohl erstmal nicht mit.

Was würdest du dir selbst raten, wenn du heute mit dem Motorradfahren anfangen würdest?

  1. Tu es einfach!
  2. Sitzposition und Blickführung sind das A und O
  3. Zweifel nicht an dir – nur wer wagt gewinnt!

Was motiviert dich neue Motorrad-Abenteuer anzugehen? In welches Abenteuer möchtest du mit Vollgas als nächstes starten?

Eine schwierige Frage, denn die Antwort hierzu beschäftigt mich tatsächlich am Längsten, obwohl die Frage so simpel daher kommt. Wahrscheinlich, weil mein erster Motorradurlaub gerade erst ein paar Wochen her ist!

Ich denke aber, als nächstes werde ich ein kleines Abenteuer mit meinem Motorradclub planen. Wahrscheinlich eine relativ kleine Tour von Donnerstag bis Montag oder an einem langen Wochenende.

Sandra war schon als Kind vernarrt in Motorräder. Den Traum vom Motorradführerschein erfüllte sie sich mit stürmischer Begeisterung für "Mike".
„Behandle dein Bike mit Respekt und es wird dich sicher durch die schönsten Abenteuer führen!“ – Sandra

Ist da noch etwas, was du der SHE RIDES Community gern mitgeben möchtest?

Oh, das lässt sich gut zusammenfassen: Mach es! Motorrad an – Kopf aus! Rase nicht kopflos herum, aber genieße die Fahrt. Lass dir von nichts und niemandem sagen, was „der richtige Fahrstil“ oder ein „passendes Motorrad für dich“ ist. Probiere es aus, hab keine Angst. Behandle dein Bike mit Respekt und es wird dich sicher durch die schönsten Abenteuer führen!

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Nika
Nikahttps://sherides.de/ueber-uns
Seit ihrer Jugend ist SHE RIDES Gründerin Annika, für Freunde auch Nika, Zweirad-Enthusiastin. Mit ihrer Royal Enfield und Motorradhund Mila im Gepäck startet sie mit SHE RIDES in neue Abenteuer.

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